Referenzen
Harry Hempel, Ausstellungsmacher und Publizist:
„Anmerkungen zu Elke Eckelts Experimenten“, Vorwort im Katalog zur Ausstellung in der Galerie Jacob Kohnert, Berlin, 10. 1. 1992
„Der erste Eindruck ist faszinierend und verwirrend zugleich: helle leuchtende Farben oft, Aquarell, Acryl, Ölkreide, dicht an dicht gesetzt, gestrüppähnlich darin Graphisches, Einklebungen dazwischen, surreal wie Märchen und Traum, doch mit sehr realistischen Bezügen, mit Brüchen, Härten, Unruhe, ein Chaos, das beabsichtigt wirkt und auf Zerbrechlichkeit verweist. …
Die vielfältigen Impressionen werden … zeichenhaft abstrahierend umgesetzt, überdecken und überschneiden einander, werden einem wuchernden künstlerischem Spiel mit Formen, Farben und verschiedenen Techniken unterzogen. …
In den Mittelpunkt der neusten Arbeiten rückt der Mensch zunehmend mehr. Davon zeugt die zahlreiche Serie der Kenia Skizzen und Kenia- Bilder. Die mittel- und großformatigen Aquarelle und Acryle, in denen Grüntöne für dichte Vegetation von Busch und Steppe stehen, Rottöne für das erdige Rot des Bodens, Blautöne für Fluss und Meer, zeigen zwar wieder die gewohnten dschungelähnlichen Wucherungen: der Mensch – der Baum, der Mensch – der Fluss, der Mensch – der Fisch, der Mensch schlechterdings Natur, organisch – archaisch hingeschrieben, ein unberührteres Leben noch als wir es haben. Mittels eingearbeiteter Fotocollagen wird dieses scheinbar heile Leben aber auch problematisiert: die Lage der Frau, die Mutter –Kind-Beziehung, die Armut, die Bedrohung durch Naturgewalten, an denen wir nicht unschuldig sind.
Ihre früheren und heutigen Bilder bleiben jedoch gleichermaßen Ausdruck einer tiefen Sehnsucht: nach einer Welt, die unser Leben weiterhin lebenswert macht, einer der Natur ihrer Erhaltung verpflichteten Welt.
PROFESSOR WERNER GOCKSCH, lehrender Meister:
„Sabbatical – Bilder von Elke Eckelt“ im Katalog zur Ausstellung in der Galerie Jacob Kohnert, Berlin, 10. 1. 1992
„Bezüglich des Zufallsprinzips möchte ich zur besseren Veranschaulichung noch ein Beispiel des Surrealismus heranziehen: …
Der bedeutende Vertreter des Surrealismus, Max Ernst, hat zum Beispiel Abklatsche, Frottagen und Collagen hergestellt und sich davon anregen lassen, sie weiterzuverarbeiten. Die entstandenen Gebilde wurden über Assoziationen zu phantastischen Figuren und Vögeln, unheimlichen Wäldern und Landschaften. ….
In all diesen Gestaltungen sind Zufallskomponenten von großer Faszination; sie haben mit Abenteuer- und Entdeckerlust zu tun und bieten die Möglichkeit, aus der alltäglichen Wirklichkeit auszubrechen.
Die Intensität und Dynamik, das lustvolle Umgehen mit Formen und Farben, das Experimentieren und Erproben von Wirkungen …..ist schon für den Betrachter anregend und spannend und bietet Qualität.